Kassandra, die Tochter des Priamos, König von Troja, und seiner Frau Hekabe, wird von Apollo umworben und mit der Sehergabe beschenkt. Nicht ohne die Bedingung, sich ihm hinzugeben. Kassandra nimmt die Sehergabe an, verweigert sich aber standhaft den Nachstellungen des Gottes.
Der erlegt ihr einen Fluch auf: Du sprichst die Wahrheit, aber niemand wird dir glauben!
Kassandra sieht hell, aber alle meinen sie sähe schwarz. Ein einsam-machender Fluch.

Christa Wolf schildert Kassandra als großartige Geschichtenerzählerin voller Spott und Anteilnahme. Spannend ist diese Geschichte und dramatisch. Ja, so könnte es gewesen sein: aus diesen nichtigen Gründen, aber gewichtigen Interessen entstehen Kriege. Christa Wolf erreicht, Kassandra gleichzeitig direkt und poetisch sprechen zu lassen, verbindet das Private, Objektive mit der Analyse politischer Mechanismen. Sie gibt der Kassandra eine Sprache, die ihre Erzählungen greifbar und nah erscheinen lassen.

Die Schwierigkeit sich treu zu bleiben, auch wenn man mit seinem Wissen, Ahnungen, Analysen gegen die vorgegebene Meinung steht.

"Petra Zwingmann überzeugt vom ersten Moment an... Die straffe Inszenierung des jungen Regisseurs Victor-Joe Zametzer schafft eine spannungsgeladene Atmosphäre."

"Eine unglaubliche Dichte der Inszenierung... Petra Zwingmann ist in ihrer ganzen Körperlichkeit Kassandra."

"Kassandra wird dementsprechend passend und sehr eindringlich von Petra Zwingmann verkörpert… unterstützt von dem ergreifenden Klavierspiel der Musikerin und Performance-Künstlerin Laurence Derue."